Meditation Lernen mit der Headspace App

Meditieren lernen mit einer App – Funktioniert Headspace wirklich so gut?

Kennt ihr das auch? In machen Asanas kann man geistig und körperlich so toll entspannen, dass man fast schon in einem meditativen Zustand ist. Aber dann gibt es auch diese Momente beim Yoga, in denen man einfach überhaupt nicht abschalten kann. Probleme aus Job, Partnerschaft, Familie oder Sorgen um die Zukunft, sei es auch nur der Terminkalender der nächsten Tage, rumoren dann wie verrückt im Kopf. Gedanken sanft wie Wolken weiterziehen lassen? Unmöglich, denn die Gewitterwolken sind einfach zu mächtig. Mit Headspace habe ich endlich eine Methode für mich gefunden.

Headspace Meditation lernen

Take Ten – Endlich eine Pause für meinen Kopf

Als ich während der Yogalehrer-Ausbildung immer wieder mit dem Thema Meditation und verschiedenen Meditationstechniken konfrontiert wurde, habe ich schnell festgestellt, dass ich es so gut wie nie schaffe. Besonders wenn ich auf „Kommando“ zwei Stunden lang mit fünfzig anderen Yogis und Yoginis meditieren soll, rebellieren meine Gedanken und ich habe keine Chance. Wenn ich mich jedoch selbst aus freien Stücken dazu entscheide, mich hinzusetzen und zu meditieren, dann klappt es plötzlich viel besser. Das ist vielleicht auch der Grund, weshalb die Meditation mit der Headspace App so gut bei mir funktioniert.

Headspace Meditation App

Ich bin in Neuseeland über eine Freundin darauf aufmerksam geworden und habe sofort das kostenlose Starter-Programm „Take Ten“ ausprobiert. Plötzlich war es tatsächlich möglich für zehn, fünfzehn, zwanzig oder sogar noch mehr Minuten zu meditieren, ohne innerlich auszuflippen. Natürlich tauchten immer noch Gedanken auf, jedoch zeigt Andy (der Sprecher) auf sehr plausible Art und Weise, wie man damit umgeht. Er nimmt den Meditierenden quasi an die Hand. Es geht nicht darum die Gedanken zu unterdrücken sondern zu lernen, wie man sie annimmt, betrachtet und ziehen lässt. Ganz ohne sich unter Druck zu setzen.

Fast die Hälfte unserer Lebenszeit vergeuden wir mit sinnlosen Gedanken

Der Erfinder, Andy Puddicombe, ist mit 22 Jahren in ein buddhistisches Kloster im Himalaya eingetreten, um Meditieren zu lernen. Zehn Jahre später stellte er sich wieder der Realität und begann nach und nach damit das Projekt Headspace zu entwickeln.

andy puddicombe headspaceDas Ziel von Headspace ist es uns beizubringen, den gegenwärtigen Moment zu schätzen. Das lässt sich laut Andy schon mit zehn Minuten Meditation pro Tag erreichen, denn um optimal zu funktionieren, braucht unser Gehirn zwischendurch einfach mal eine Pause. Lernen nichts zu tun ist gerade in unserer hektischen Zeit, in der wir bei jeder Gelegenheit Mails und Nachrichten am PC oder Smartphone checken, eine große Herausforderung.

Obwohl wir alle wissen wie wichtig unser Kopf für uns ist, kümmern wir uns erschreckend wenig um den Geist. Wir sind oft so abgelenkt und beschäftigt damit, über Geräte mit der Welt zu kommunizieren, dass wir ganz vergessen darin zu leben. Zusätzlich „leiden“ wir oft darunter, dass unser Geist ziellos umherstreift und unsere Gedanken wahllos herumspringen. Headspace Meditation AppLaut einem Harvard-Paper passiert dies übrigens 47 Prozent der Zeit – also verbringen wir fast die Hälfte unseres Lebens mit wahllosem und sprunghaftem Denken. Mit Meditation können wir jedoch lernen achtsamer und im Moment anwesend zu sein und Headspace ist eine tolle Hilfe das zu lernen. Denn bei Meditation geht es nicht darum die Gedanken zu stoppen oder krampfhaft zu fokussieren, sondern mit einem entspannten Geist die Gefühle und Gedanken distanziert zu beobachten. Schön wird dies auch bei Andys TED Talk erklärt.

Kein Lotussitz und Räucherstäbchen nötig

Von den vielen Meditations-Apps dort draußen konnte mich bisher einfach keine überzeugen: Einlullende Singsang-Stimmen, einschläferndes Geklimper oder obligatorisches Meeresrauschen im Hintergrund und man wird bei den meisten „geführten“ Meditationen nicht wirklich angeleitet und oft alleine gelassen. Also eher abschreckend für Menschen, die nicht so leicht in die Mediation kommen oder vor allem was zu spirituell wirkt zurückschrecken. Obwohl er als ehemaliger Mönch ein sehr spiritueller Mensch ist, wirkt seine entspannte Art und Weise sehr pragmatisch und an die Bedürfnisse „moderner“ Menschen angepasst.

Headspace Meditation App

Andy zeigt mit einer sehr tollen, klaren aber dennoch verbindlichen und professionellen Bildsprache, wie man die Hindernisse und Blockaden bei der Meditation überwinden kann. Er gibt einem das Gefühl, dass alles in Ordnung ist, auch wenn die Gedanken immer wiederkommen oder man mal einen schwierigen Tag hat. Kleine witzige Video Comic-Animationen visualisieren zusätzlich nochmal die Funktionsweise unseres Geistes und die Probleme bei der Meditation, wie zu hohe Erwartungen oder zu krampfhafte Anstrengung. Ein letzter Pluspunkt ist meiner Meinung nach noch seine angenehm feste und zugleich beruhigende Stimme (auf Englisch), was aber natürlich Geschmacksache ist.

Headspace Meditation AppAlso für mich ist Headspace auf jeden Fall das Richtige. Jedes Mal fällt es mir ein kleines bisschen leichter und die App motiviert mich total zum Weitermachen. Mehr Informationen findet ihr unter www.headspace.com und die App könnt ihr euch auch direkt im App Store (Android und iPhone) herunterladen. Take 10 ist kostenlos und unverbindlich und danach kann man ein Abo ab 6 Euro pro Monat abschließen. Ein tolles Interview mit Andy zum Thema Burnout und weitere Informationen über den Erfolg der Headspace App gibt es übrigens in diesem interessanten Artikel von Gründerszene.

Weitere Informationen: Meditation & Meditieren lernen

Buchempfehlung: Crashkurs Meditation (Maren Schneider)

6 Gedanken zu „Meditation Lernen mit der Headspace App

    • Lieber Michael, das wäre interessant herauszufinden. Ich denke vieles kommt auch über die Stimme von Andy. Aber wenn die App so erfolgreich ist, wird ja vielleicht auch mal eine Deutsche Version auf den Markt gebracht.
      Viele Grüße, Christiane

    • Liebe Franziska, soweit ich weiß leider nicht. Da konnte ich nichts herausfinden. Du könntest einmal die Meditations-App 7Mind ausprobieren. Das Konzept ist ähnlich und auf Deutsch. Viel Spaß und herzliche Grüße, Christiane

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