Urbanes Yogaerlebnis in Neuseeland
Auch wenn Neuseeland nicht unbedingt die typische „Yoga Reisedestination“ ist, werde ich es mir nicht nehmen lassen, die Yogaszene hier nach und nach zu entdecken. Schon vor vier Wochen bin ich in Auckland an der Tür der Loft Yoga Lounge vorbeigelaufen und das tolle Plakat für „Yoga & Dinner“ ist mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Nachdem ich vier Wochen lang den ruhigen Norden Neuseelands in wunderschönen, abgelegenen Orten genossen habe, war der erste Tag in Auckland ein kleiner Schock. Schon als wir uns im Auto der Stadt genähert haben, wurde ich unruhiger und die vielen Autos und Menschen haben irgendwie Stress in mir ausgelöst. Die Ausgeglichenheit und Gelassenheit der letzten Tage hat sich relativ schnell verflüchtigt und obwohl ich in den letzten Wochen auch relativ oft Yoga und Meditation praktizieren konnte, war das Bedürfnis nach einer angeleiteten Stunde, Yogaatmosphäre und Gleichgesinnten plötzlich sehr groß. Da ich ja glücklicherweise schon genau wusste, wo ich hingehen kann, habe ich mich direkt am nächsten Abend auf den Weg gemacht, in der Hoffnung hier wieder körperliche und geistige Balance und Erdung zu finden.
Die Yoga Lounge bietet von Montag bis Donnerstag verschiedenen Vinyasa und Hatha Yogakurse, Workshops, Koch- und Meditationskurse sowie kleine Festivals an. Das Besondere dabei ist, dass jeder Stunde ein gemeinsames vegetarisches Essen folgt, das im Preis von 19 $ (ca. 12 €) inbegriffen ist! Obwohl mitten in der Stadt an einer großen Straße gelegen, ist die Lounge eine geräumige Oase der Ruhe mit verschiedenen Aufenthaltsräumen, einer Küche und einem schönen, hellen Yogaraum. Normalerweise unterrichtet hier Donnerstags wohl ein Deutscher, aber da dieser derzeit im Urlaub ist, wurde ich von der netten, kanadischen Yogalehrerin Gita begrüßt und habe mich sofort sehr willkommen und gut aufgehoben gefühlt. Da ich keine Ahnung hatte, was mich erwartet und um die englischen Anleitungen auch zu verstehen, hab ich mich nach ganz vorne gesetzt. Denn auch wenn ich jetzt schon einige internationale Yogastunden hatte, bin ich mir manchmal bei Ausdrücken wie „tuck your tailbone“ oder „squeeze your thighs“ nicht auf Anhieb ganz sicher 😉
Ich wurde definitiv nicht enttäuscht und Gita hat eine tolle, abgerundete Hatha Yoga Stunde, mit vielen Sonnengrüßen, Hüftöffnern, Gleichgewichtsübungen, Dehnungen und einer schönen Entspannung beim Shavasana gegeben. Erstaunlich viele Männer haben an dem Kurs teilgenommen und anscheinend ist das dort wohl fast immer so. Nach 1,5 Stunden Yoga hat aber das Abendessen dann doch alle meine bescheidenen Erwartungen übertroffen.
Es gab drei verschiedene leckere, vegetarische und vegane Gerichte auf einem Teller angerichtet, mit Salat, Tee und einem veganen Kuchen zum Nachtisch. Beim Essen habe ich Lana und Avril aus Auckland – zwei waschechte Kiwi-Mädels – kennengelernt und wir haben uns über Gott und die Welt unterhalten. Ich musste feststellen, dass ich an dem Abend die einzige „Touristin“ war und irgendwie war das echt super mal abseits vom Reisen und Tourismus mit normalen Neuseeländern zu quatschen. Wie immer hat Yoga mich nicht enttäuscht und ich fühle mich wieder entspannte und zentriert. Zwar ist die Stadt um mich herum immer noch laut, aber in mir drin ist es doch etwas leiser geworden
Wenn ihr mal in Neuseeland bzw. Auckland seid, dann kann ich euch die Loft Yoga Lounge wärmstens empfehlen: www.theloft.org.nz