Meine Yogalehrer Ausbildung – Eine intensive Reise zu mir selbst
Meine zweijährige Yogalehrer Ausbildung war wohl die intensivste Zeit, die ich jemals hatte. Denn neben Yoga Theorie und Praxis, habe ich mich noch niemals zuvor so viel mit mir selbst und gleichzeitig anderen Menschen auseinandergesetzt. Ich weiß noch, wie wir im Januar vor zwei Jahren alle im Yogaraum von Yoga Vidya in Hamburg saßen und uns mit großen Augen und fragenden, verunsicherten Blicken angeguckt haben. Jetzt, zwei Jahre später, haben sich vierzehn Leben sehr stark bewegt, es wurde viel gelacht, einige Tränen vergossen, intensive Gespräche geführt, bei Herausforderungen und Lebensfragen beigestanden, Freundschaften geschlossen und natürlich einige Körperteile verrenkt
लोकाः समस्ताः सुखिनो भवन्तु lokāḥ samastāḥ sukhino bhavantu
Gemeinsam haben wir uns während der Yogalehrer Ausbildung unglaublich weiterentwickelt und so viel Liebe, Verständnis, Vertrauen und Gemeinschaftsgefühl in einer (Frauen)-Gruppe ist wirklich wertvoll, besonders und selten. Ihr denkt jetzt wahrscheinlich das klingt wie eine Selbsthilfegruppe. Und ja, irgendwie war jeder Dienstag Abend in den letzten zwei Jahren für jeden von uns ein sicherer Hafen zum Herunterkommen und Energieauftanken.
Die Yogalehrer Ausbildung: Unterrichten, Achtsamkeit und Meditation
Ich konnte meine Yogapraxis in dieser Zeit sehr ausbauen und intensivieren. Obwohl ich vor der Yogalehrer Ausbildung schon zehn Jahre Yoga geübt habe, war Yoga nie ein sehr großer Teil meines Alltags. Im Laufe der Ausbildung hat man mich erfreulicherweise aber immer öfter auf der Yogamatte angetroffen. Durch das Üben der Ansagen im Unterricht, konnte ich auch für mich selbst, ohne Lehrer, sehr viel selbstständiger die verschiedenen Asanas verinnerlichen und variieren. Neben diesen körperlichen und sportlichen Aspekten, haben sich für mich aber auch zwei andere Themen ganz groß herauskristallisiert: Achtsamkeit und Meditation. Über Achtsamkeit habe ich in dieser Zeit viel gelesen, darüber nachgedacht und mir ist klar geworden, dass wir oft wie ferngesteuert durch die Gegend laufen und unser Leben, die Menschen um uns herum und die Gegenwart überhaupt nicht richtig wahrnehmen. Das macht mir Angst, denn unser Leben geschieht nun mal im Hier und Jetzt und das sollten wir wahrnehmen und schätzen. Sehr stark hängt Achtsamkeit auch mit Meditation zusammen und gerade in den letzten Monaten konnte ich hier große Fortschritte erzielen. Ich habe festgestellt, dass je mehr ich meditiere, desto achtsamer kann ich sein, denn die Meditation besänftigt mein Gedankenchaos. Daher sind das ständige Bemühen um Ruhe im Geist und um eine achtsame Wahrnehmung, mittlerweile ein wichtiger Teil meines Alltags und Glücks geworden. Ohne die Yogalehrer Ausbildung und unseren tollen Lehrer, der diese wichtigen Themen immer wieder eingeflochten hat, hätte ich mich wohl nie so stark damit auseinandergesetzt und meinen Blick auf mein Leben und mich selbst verändert.
Was ich während der Yogalehrer Ausbildung gelernt habe:
- „Yoga ist das zur-Ruhe-Bringen der Gedanken im Geist“, sagte schon Patanjali 😉
- Durch das Üben von Achtsamkeit kommt man seiner wahren Natur etwas näher
- Meditation ist verdammt schwierig, aber es lohnt sich sehr dranzubleiben
- Geduld mit mir selbst und den Höhen und Tiefen meines Lebens zu haben
- Auf mein Bauchgefühl und Leben zu vertrauen
- Es macht glücklich wenn man liebe Menschen um sich hat
- Kein Mensch hat ein perfektes, glückliches Leben und wir tragen alle unsere Päckchen
- Schon vor tausenden Jahren haben die Menschen mit den gleichen Problemen und Fragen zu kämpfen gehabt
- Yoga zu unterrichten und Menschen für Yoga zu begeistern gibt einem sehr viel
- Meinen Körper vollkommen zu entspannen und die Energien wahrzunehmen
- Man lernt nie aus!
Ein Yogalehrer sagte bei der Verabschiedung etwas sehr schönes: Wie nach jeder Ausbildung geht diese aufregende Reise jetzt nicht einfach zu Ende, denn es wurden in den letzten zwei Jahren eigentlich erst die Koffer gepackt. Mit Wissen, neuen Fähigkeiten, Freundschaft, Motivation, neuem Körpergefühl, spirituellen Erfahrungen, Erkenntnissen u.v.m. Und jetzt geht die eigentliche Reise erst los…
Was ich an der Yogalehrer Ausbildung gut fand:
- Der integrale Yogaansatz von Yoga Vidya schafft eine umfassende Grundlage in vielen Themen: Körperübungen (Asanas), Atemtechniken (Pranayama), Meditations– und Entspannungstechniken, Yoga-Philosophie, Ethik, Ernährung, Medizin, Anatomie und Unterrichtsgestaltung
- Einblick in Themen wie Kinderyoga, Yoga für den Rücken oder Yoga für Schwangere
- Regelmäßiger Praxis- und Theorieunterricht einmal die Woche im Stadtcenter
- Viele Gelegenheiten das eigene Unterrichten zu üben
- Bis zu vier jährliche Wochenendseminare zur Vertiefung verschiedener Themen
- Man wird nicht gedrängt spirituell abzuheben und Götter zu verehren
- Eine der günstigsten Ausbildungen: ca. 4.000 € für eine 700 Stunden-Ausbildung
- Es gibt zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten
Das solltet ihr über die Yogalehrer Ausbildung bei Yoga Vidya wissen:
- Yoga Vidya lehrt Hatha-Sivananda Yoga und ist zugleich sehr spirituell ausgerichtet. Swami Sivananda und verschiedene indische Gottheiten werden in Form von Bildern, Altären, Ritualen und Kirtangesängen verehrt. Man wird zu nichts gezwungen, sollte jedoch offen sein und locker bleiben
- Yoga Vidya ist definitiv keine Sekte, sondern eine spirituelle Gemeinschaft mit einem Ashram in Bad Meinberg, wie es viele in Indien und auf der ganzen Welt gibt. Wenn man kein aktiver Teil davon werden möchte, ist das vollkommen in Ordnung
- Hatha Yoga in der Tradition von Sivananda ist eine feste Abfolge von zwölf Asanas mit Variationsmöglichkeiten, jedoch keine Flow-Sequenzen wie z.B. im Vinyasa Yoga
- Indische Philosophiesysteme (und unglaublich viele Sanskrit-Begriffe) sind ein komplexes und relativ großes Thema
- Es werden sehr viele Bereiche abgedeckt, so dass man eine super „Yogalehrer-Grundausrüstung“ erhält – Für die Vertiefung einzelner Interessen muss man eigenständig weiter studieren
- Yoga Vidya bildet jedes Jahr ca. 1.000 neue Yogalehrer aus und ist ein riesiges Yoga-Unternehmen. Wenn ihr eine exklusive Ausbildung mit z.B. einem bekannten Lehrer sucht, dann lieber nochmal woanders gucken (und definitiv mehr bezahlen)
Weitere Infos über die Yogalehrer Ausbildung findet ihr auf der Seite von Yoga Vidya und wenn ihr Fragen dazu habt, könnt ihr gerne einen Kommentar hinterlassen oder mir schreiben (mail@/).
Yoga Buch Tipp für Yogalehrer: Yoga Workouts gestalten
So ein schöner Artikel ☺️ Ich stimme dir bei allem zu!:)
Danke liebe Lisa! Da bin ich froh dass du der gleichen Meinung bist
Wow, ich habe gerade noch ein paar Tränchen im Auge und bin gerührt. Du sprichst mir aus dem Herzen und schöner und auf den Punkt gebracht, kann man es kaum wiedergeben.
Ohhhh… Liebe Susanne – das freut mich so War wirklich eine klasse Zeit, ich wollte schon öfters darüber schreiben, aber jetzt erst habe ich die richtigen Worte gefunden…
Hallo Chrissy,
dank dir bin ich zum Yoga gekommen. Ich wollte einfach wissen, was meine Tochter so macht. Nun bin ich schon über ein halbes Jahr dabei und ich muss sagen, ohne Yoga, geht nicht mehr. Es tut mir nur gut!!!
Habe es auch schon einigen Bekannten empfohlen.
Hallo Cristiane,
ich bin gerade auf deinen Erfahtungsbericht gestoßen, der mich in meinem Vorhaben bestärkt in diesem Jahr die zweijährige Ausbildung bei Yoga Vidya zu beginnen.
Da man so viele zwiespältige Meinungen dazu im Netz liest, bin ich jedoch noch sehr unsicher, ob ich mich auf das Abenteuer einlassen soll….
Liebe Johanna,
vielen Dank für deinen Kommentar. Ich kann verstehen, dass die verschiedenen Meinungen zu Yoga Vidya abschrecken können. Es kommt einfach darauf an, was genau du mit der Ausbildung vorhast. Hast du denn schon viel Yoga Erfahrung und kennst du den Unterrichtsstil von Yoga Vidya, der sich doch vom gängigen Vinyasa/Power Yoga unterscheidet? Yoga Vidya ist schon sehr spirituell, ich bin aber immer noch davon überzeugt, dass sie keine Sekte sind, denn auch wenn ich schon seit über zehn Jahren immer mal wieder bei Yoga Vidya bin, wurde ich nie zu irgendwas gezwungen und ich konnte mich überall problemlos rausziehen, wenn es mir zu viel „Eso“ wurde Viele aus meiner Ausbildung haben sich in der Zeit auch für solche Dinge mehr geöffnet und haben plötzlich ganz begeistert Mantras gesungen und sich einen Ganesha in die Wohnung gestellt. Mir hat die Ausbildung eine super Grundlage gegeben was Philosophie und Asanas angeht + eine wertvolle Zeit mit tollen Menschen. Ich höre immer wieder davon, dass während Yogalehrer Ausbildungen unerwartet tiefe Freundschaften entstehen. Zudem ist die Ausbildung sehr viel kostengünstiger als bei anderen Anbietern. Es kommt letztendlich auch auf den Lehrer an wie qualitativ die Ausbildung wird. In welcher Stadt würdest du denn die Ausbildung machen? Hast du noch konkrete Fragen? Du könntest es auch einfach ausprobieren, am Anfang kann man noch relativ einfach wieder abspringen wenn es einem gar nicht gefällt.
Liebe Grüße, Christiane
Hallo Christiane,
Danke für den wirklich hilfreichen Bericht. Eine Frage habe ich aber noch: ist eine Vorbildung nötig, um anerkannter Yogalehrer zu werden?Also, sprich, muss ich Psychotherapeut, Arzt etc. Sein oder kann ich das auch machen, wenn ich irgendetwas völlig anderes studiert habe?
Viele Grüße,
Tina
Liebe Tina,
die Ausbildung zur Yogalehrerin kann jeder machen. Manchmal wird aber für die Krankenkassen Anerkennung eine Vorbildung im sozialen oder medizinischen Bereich gefordert. Diese Anerkennung brauchst du aber „nur“ für Schüler die ihre Yogakurse von der Krankenkasse bezahlt bekommen. Die Regelungen ändern sich hier derzeit aber immer wieder wie ich gehört habe, da müsstest du dich nochmal bei deinen Ausbildern erkundigen.
Liebe Grüße, Christiane
Hallo, das hat sich geändert: Es ist seit Mitte 2015 keine Vorbildung mehr notwendig: „Künftig werden von der Zentralen Prüfstelle Prävention ALLE staatlich anerkannten Berufs- und Studienabschlüsse anerkannt – nicht nur Abschlüsse aus dem Gesundheits- oder Sozialbereich – sofern zusätzlich zu den bekannten Anforderungen an die Yoga-Lehrerausbildung (2 Jahre/500 Unterrichtseinheiten a 45 Minuten) mindestens 200 Zeitstunden Kursleitungserfahrung nachgewiesen werden.“
Scheint aber ein sehr komplizierter Prozess zu sein….
Auch von meiner Seite Zustimmung – Bin auch in der Yogavidya 2-Jahresausbildung und freue mich über alle Impulse (Erfahrungsberichte bei mir im Blog)
Herzlich Sabine
Liebe Sabine, ach super vielen Dank für dieses Update. Eigentlich klingt es ja fair, dass jetzt jeder die Anerkennung bekommen kann. Es wäre spannend von Lehrern zu hören, die den Prozess schon durchlaufen sind. Liebe Grüße, Christiane
Hallo liebe Christiane,
du hast eine tolle Seite und endlich mal auch was positives zu Yoga Vidya zu schreiben. Man liest ja fast nur unangenehme Sachen:-/.
Meine Yogalehrerin, bei der ich seit 2 Jahren Yoga mache, hat selbst auch bei Yoga Vidya ihre Ausbildung gemacht und besucht d. Ashram in Bad Meinberg auch noch regelmäßig. Ich mag den Yoga Vidya Stil sehr und die spirituelle Seite sehr.
Ich würde gerne eine Intensivausbildung machen in Bad Meinberg und danach noch weitere Ausbildungen nach dem Bausteinsystem, so daß ich auch auf 2 Jahre Yogaausbildung komme.
Hast du selbst das Zentrum in Bad Meinberg besucht, hast du darüber irgendwelche Informationen wie es dort abläuft? Die Yoga Reinigungen, wie sie auch im „großen illustrierten Buch des Yoga“ beschrieben sind, werden diese in der Ausbildung auch gemacht und erlernen?
Vielen Dank erstmal
und liebe Grüße,
Iris
Liebe Iris,
vielen Dank das freut mich total zu lesen Was für Informationen möchtest du denn über Bad Meinberg haben? Ich war dort 2-3 Mal im Jahr für spezielle Seminare um verschiedene Themen wie z.B. Meditation oder Kundalini noch zu vertiefen. Die Reinigungsübungen haben wir nur in Form der Nasenspülung/Neti, Augenreinigung/Tratak und natürlich viel Kapalabhati gemacht. Ob man diese anderen evtl. unangenehmen Reinigungen auch macht hängt wohl vom Lehrer und Art der Ausbildung ab Ich weiß dass man die Praktiken bei der Yogatherapie Ausbildung sehr intensiv macht. Ich hoffe ich konnte dir schonmal etwas weiterhelfen.
Liebe Grüße, Christiane