Raja Yoga
Ashtanga – der achtgliedrige Pfad
Raja Yoga beruht auf dem Yoga Sutra des indischen Weisen Pantanjali und ist einer der sechs Yoga Arten/Wege. Es wird auch als Ashtanga Yoga bezeichnet (nicht zu verwechseln mit dem körperlichen Ashtanga Yoga), was so viel wie „acht Glieder“ bedeutet. Das Wort „raja“ stammt von „maharaja“ = König, Großfürst und Raja Yoga ist das Yoga der Beherrschung des Geistes mit dem Ziel der Erleuchtung. Das Yoga Sutra ist eine der wichtigsten Schriften des Yoga und entstand vermutlich 300-200 v. Chr. Die Sinnsprüche sind eine „Abhandlung des menschlichen Geistes“ und bestehen aus vier Kapiteln mit 196 Lehrsätzen oder auch Sutras (= Faden, Kette), die das alte Wissen vermitteln. Im Yoga Sutra wird Yoga als ein achtgliedriger Pfad dargestellt und Raja/Ashtanga Yoga setzt sich aus diesen acht Gliedern zusammen:
1. Yama (Kontrolle, Disziplin) – Die Regeln im Umgang mit Anderen
- Ahimsa: Nicht-schaden
- Satya: Wahrhaftigkeit
- Asteya: Nicht-stehlen
- Brahmacharya: Enthaltsamkeit (Beziehungen nicht missbrauchen)
- Aparigraha: Nicht-gierig, unbestechlich
2. Niyama (Verhaltensregel, Einschränkung) – Die Regeln im Umgang mit sich selbst
- Shaucha: Reinheit
- Samthosa: Zufriedenheit
- Tapas: Disziplin, Askese
- Suadhyaya: Selbst-Studium, Schriften
- Ishvara-pranidhana: Hingabe an Gott
3. Asanas (Sitz, Haltung)
- Meditationssitz (Ashtanga)
- Yoga Haltungen (Hatha Yoga)
4. Pranayama (Atemübungen)
- prana = Lebensenergie, yama = Beherrschung
- Tiefe Bauchatmung, volle Yogaatmung
- Kapalabati (Feueratmung)
- Anuloma Viloma (Wechselatmung)
5. Pratyahara
- Zurückziehen des Sinne und die Wahrnehmung nach Innen richten
- Entsteht oft aus Pranayama oder bei der Konzentration auf die Asanas
6. Dharana
- Konzentration und Aufmerksamkeit des Geistes auf einen Punk
- Während der Asanas
7. Dhyana
- Meditation
- Fließen des Bewusstseins zu einem Objekt
8. Samadhi
- Versenkung, Überbewusstsein
- Ziel des Yoga
- Aufhebung von Gegensätzen (Dualität)
- Glückseligkeit