Stressbewältigung
„Don’t bring your shit to the mat“ (Bryan Kest)
Stress kann viele Ursachen haben und wird z. B. durch persönliche Konflikte, Zeitmangel, Geldprobleme, Reizüberflutung durch die Medien und Technologien, Druck am Arbeitsplatz oder soziale Isolation und psychische Probleme ausgelöst.
Körper und Geist stellen automatisch in einen „Stressmodus“ um, wenn sie außergewöhnlichen Belastungen ausgesetzt sind, die sie bewältigen müssen. Bis zu einem gewissen Grad, ist diese Art von Stress durchaus positiv und befähigt uns, anstrengende oder auch gefährliche Situationen zu bewältigen. Wenn dieser Stress jedoch chronisch wird, kann er sehr schnell Depressionen, Nervosität, Gereiztheit, Bluthochdruck oder Suchtverhalten hervorrufen oder verstärken, was heutzutage auch als Burnout-Syndrom beschrieben wird.
Das Geheimnis der Stress-Regulation mit Yoga liegt in unserem autonomen Nervensystem und wie der Namen schon sagt, haben wir darauf normalerweise keinen Einfluss. Das autonome Nervensystem besteht auf Parasympathikus (Regeneration, Heilung) und Sympathikus (Stress-Symptome, schneller Herzschlag, beschleunigte Atmung). Bei einer übermäßigen Beanspruchung von Sympathikus entsteht chronischer und gesundheitsgefährdender Stress. In Yogaübungen wird der Parasympathikus durch die zahlreichen Entspannungsphasen nach der körperlichen Anspannung und Dehnung und die Tiefenentspannung am Schluss, ganz bewusst immer wieder aktiviert. Dadurch lernt unser Körper, mit Stresssituationen besser umzugehen und Stressreaktionen vorzubeugen. Zusätzlich zu der Beeinflussung des autonomen Nervensystems, wurde nachgewiesen, dass Yoga den Cortisolspiegel (Stresshormon), sowie andere Entzündungsstoffe im Körper reduziert.
Übrigens: Beim reinen Power Yoga gibt es nur sehr wenige Entspannungsphasen und der Körper steht ständig unter der „Fitnessbelastung“, daher hat Power Yoga im Bezug auf die Stressbewältigung einen eher geringeren Effekt. Dennoch fand ich das Zitat von Bryan Kest, dem Gründer von Power Yoga, passend, da auch im Power Yoga die vollkommene Konzentration auf sein „Ich“ im Hier und Jetzt essentiell ist und Alltagsprobleme auf der Matte genau so wenig verloren haben wie Stress