Welches Yoga Zubehör du wirklich brauchst: Von Yogamatte bis Yogasocken
Der Yogaboom hat voll eingeschlagen. Yogaaktien werden hoch gehandelt, exotische Yogaretreats haben den Karibik-Strandurlaub abgelöst und der Markt wird von Yogalehrern überflutet. Wo man auch hinschaut, Yoga ist Kommerz geworden. Jeden Tag gibt es neues Yoga Zubehör: Selbstaufrollende und noch rutschfestere Yogamatten, Yogahosen in allen Farben und Mustern, Malas, Augenkissen, Bolster, Mantra-Schals, Yogasocken, Yogataschen, kleine Reise-Altars mit Mini-Ganesha und Räucherstäbchen und alles nochmal in bio und fair. Aber welches Zubehör brauchst du für Yoga wirklich?
Wenn wir bedenken, dass die ersten Yogis im Westen vor 50 Jahren noch auf einem Teppich geübt haben, eine beeindruckende Entwicklung. Ich möchte eigentlich nicht darüber schreiben, ob es mit yogischen Prinzipien vereinbar ist, dass unsere Yogiherzen all diese Dinge begehren. Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Aber hier bekommst du eine Übersicht darüber was du wirklich brauchst und wann es sich lohnt, Geld auszugeben.
Deine Yogamatte:
Das Herzstück deiner Yoga Praxis ist deine Yogamatte. Anfängern empfehle ich immer die preisgünstigen Yogamatten von yogistar. Sie erfüllen vollkommen ihren Zweck, auch wenn sie nicht immer hundertprozentig rutschfest sind, lässt sich darauf super üben. Wer fortgeschritten und dynamisch praktiziert, wünscht sich unbedingt eine griffige Oberfläche, um sicher und kraftvoll in die Asanas gehen zu können. Hier sind die Matten im höheren Preissegment von Jade oder Manduka eine gute langfristige Investition. Wenn du auch auf Reisen nicht auf eine Yogamatte verzichten möchtest, kannst du zu einer leichten (und auch etwas dünneren) Travelmat greifen. Es gibt, vor allem für das Kundalini Yoga, auch Yogamatten aus Schurwolle. Diese sollen besonders bequem aber auch weniger rutschfest sein. Übrigens: Yogamatten werden immer häufiger umweltfreundlich und aus Naturmaterialien hergestellt.
Das passende Yoga Outfit:
Im letzten Jahr habe auch ich mich schließlich doch noch von meiner weißen Schlabber-Yogahose getrennt. Die richtigen Yogaklamotten zu finden ist eine sehr subjektive Entscheidung. Es kommt ganz darauf an, ob man sich in engen bunten Leggings wohl fühlt oder doch lieber in einer dezenten, lockeren Yogahose übt. Enganliegende Hosen haben den Vorteil, dass sie vor allem beim dynamischen Vinyasa oder Power Yoga nicht herumrutschen und je nach Modell einen schönen Po machen und kleine Pölsterchen verstecken. Dafür sind weitere Hosen, wie z.B. von Wellicious, beim klassischen Hatha Yoga sehr bequem und irgendwie gemütlicher für Entspannungsübungen. Mein Problem beim Thema Yogahosen ist der Markenhype: Eine Yogahose ist bunter und hipper als die andere. Ich gehöre nicht zu den Mädels die mit ihrem neusten, trendy Tigerprint durch den Supermarkt laufen. Aber zugegebenermaßen sitzen Hosen von Lululemon, Hey Honey oder Onzie wirklich wie eine zweite Haut. Wenn du nicht 80 Euro ausgeben möchtest, dann teste doch erstmal ein paar Modelle von H&M oder Tchibo. Ein Yoga Oberteil jedoch, muss meiner Meinung nach unbedingt eng anliegend und zumindest mit engem Bündchen sein. Es gibt nichts nervigeres als ein Shirt, dass dir im herabschauenden Hund über die Brust rutscht.
Ein Yoga Klotz oder Block:
Scheue dich nicht, Hilfsmittel beim Yoga einzusetzen. Immer wieder erlebe ich Yogis, denen es unangenehm ist, sich z.B. beim Halbmond auf einen Block zu stützen. Manchmal ist der Arm einfach nicht lang genug und das hat überhaupt nichts mit deiner „Leistungsfähigkeit“ zu tun. Es ist vielmehr sehr fortgeschritten, wenn du für die korrekte Ausrichtung oder um tiefer in eine Asana zu gelangen, ein Hilfsmittel wie den Yoga Block verwendest. Es gibt ganz einfache Blöcke aus buntem Hartschaum oder naturfarbenem Kork, von Anbietern wie Yogistar oder Bodhi. Achte darauf, dass dein Yoga Block fest und groß genug ist und nicht all zu viel nachgibt, wenn du dich aufstützt (damit habe ich leider bei Tchibo schlechte Erfahrungen gemacht).
Der Yoga Gurt:
Ebenfalls ein tolles Yoga Hilfsmittel, das dir ermöglicht noch tiefer in eine Asana zu gehen. In der sitzenden Vorwärtsbeuge kannst du den Oberkörper mit Hilfe des Yoga Gurtes noch etwas weiter nach vorne bringen und so die Dehnung der Beinrückseite verstärken. Auch lässt sich, wie im Bild, die Reichweite deiner Arme bzw. Hände verlängern. Theoretisch könnte man sich auch mit einem Theraband, Schal oder einer Socke behelfen. Jedoch ist ein Yogagurt doch noch etwas stabiler und hat den Vorteil, dass sich die Gurtlänge durch eine Schnalle fixieren lässt.
Ein bequemes Meditationskissen:
Manche Yogis meditieren einfach auf ihrem Block, rollen sich eine Decke zusammen oder sitzen gleich ganz auf dem Boden. Die erhöhte Sitzposition beim Meditieren ist wichtig, damit du dein Becken leicht nach vorne kippen kannst, um deine Wirbelsäule aufzurichten. Das ist gesünder für den Rücken und die Energien können leichter fließen. Klassische Meditationskissen gibt es in verschiedenen Höhen von ca. 10 bis 20 cm. Es kommt etwas auf die Körpergröße und Flexibilität in den Hüften an, welche Höhe am geeignetsten ist. Generell gilt, je länger die Beine und je unflexibler die Hüften, desto höher das Kissen. Sehr bequem sind auch Meditationskissen in Halbmondform, die das Becken und die Hüften zusätzlich unterstützen. Mit Hilfe des Meditationskissens kannst du verschiedene Sitzvarianten, wie Lotus-, Knie- oder Schneidersitz, einnehmen. Kleiner Tipp für Reise-Yogis: Vor ein paar Jahren hab ich für Reisen das aufblasbare Meditationskissen von Samten entdeckt.
Weiteres (un)nötiges Yoga Zubehör für den Yoga Lifestyle:
Alles was über diese fünf Dinge hinausgeht ist nicht notwendig, wenn du Yoga praktizierst. Aber manchmal einfach nice to have. Viele Yogis verspüren, vor allem wenn sie in der Ausbildung sind, früher oder später das Bedürfnis, ihrer Wohnung mit Räucherstäbchen und einer Statue von Ganesha, Shiva & Co., spirituellen Flair zu verleihen. Auch wird die Mala, eine buddhistische und hinduistische Meditationskette, gerne als Schmuckstück getragen oder für 40 Euro ein Armband, das die Chakras stärkt (?).
Ein tolles Hilfsmittel um den Kopfstand zu üben, ist der Kopfstandhocker von FeetUp. Ich finde ihn etwas zu kostspielig, um ihn mir dauerhaft in die Wohnung zu stellen, kann ihn jedoch bei Nackenproblemen sehr empfehlen. Nicht nur für Yoga geeignet ist die Blackroll. Ich bin ein großer Fan dieser festen Massagerolle für meine verspannten Muskeln und verklebten Faszien. Eine gute Investition sind auch Yoga Bücher, in denen du mehr Informationen über die Wirkungen von Yoga oder die Yogaphilosophie findest. Wenn dir das zu teuer ist, findest du die meisten Informationen auch auf einem der vielen Yogablogs im Internet. Ach ja, jetzt fehlen noch die Yogasocken: Ich wüsste nicht wofür man diese halben Socken, die Platz für nackte Zehen und Fersen lassen, braucht. Vielleicht wenn die Matte zu rutschig ist? Bevor ihr Geld dafür ausgebt lieber in eine gute Matte (siehe oben) investieren oder Yogasocken selber stricken 😉
Hier findest du noch eine kleine Übersicht mit Yoga Geschenkideen für dich oder deine Yogafreunde und eine Übersicht der Online Yoga Shops.
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