Facebook Detox gescheitert und ein paar neue Erkenntnisse im Gepäck

Der Unterschied zwischen Facebook als Kommunikationsmittel und Selbstdarstellungs-Plattform

Voller guter Vorsätze für meine Online/Facebook-Abstinenz bin ich nach Thailand geflogen und eine ganze Woche habe ich es ohne Facebook „ausgehalten“. Dann kam der fatale Satz eines netten Mädels aus Südafrika am Fährterminal auf Koh Samui: „Are you on Facebook?“. Was sollte ich machen? Sie, sowie alle anderen Backpacker, die ich in den weiteren Wochen in Thailand kennengelernt habe, verknüpfen sich über Facebook, um in Kontakt zu bleiben, sich zu verabreden, die weiteren Reiserouten zu beobachten und um gemeinsame Bilder auszutauschen. Somit habe auch ich mich gezwungenermaßen ins nächste Internetcafé begeben, um mich auf meiner „Lieblingswebsite“ einzuloggen. Die Folge sind 14 neue Facebook Freunde und ein schlechtes Gewissen nicht durchgehalten zu haben.

Ich muss jedoch sagen, dass ich in meinem Urlaub kein exzessives Facebook-Surfing betrieben habe, da ich bei weitem Besseres und Schöneres zu tun hatte. Ich habe weder Posts oder Seiten geliked, noch Statusmeldungen abgegeben oder meine Urlaubsbilder hochgeladen. Facebook war für mich ein reines Mittel zur Kommunikation und wenn ich eine Nachricht geschrieben habe, bin ich wieder offline gegangen und habe die Seele am Strand oder in meiner Hängematte baumeln lassen. So gesehen hat Facebook oder das Internet meine Urlaubsruhe nicht gestört und ich konnte mich ganz der Meditation, neuen Freunden, Inselerkundigungen und meiner Yogapraxis widmen :)

No, no… not Internetcafé – we have Wi-Fi

Ja schön, wenn man dafür auch das entsprechende Endgerät eingepackt hat. Während alle um mich herum mit iPad, iPhone, Kindl oder ihren MacBooks beschäftigt waren, saß ich absolut oldschoolmäßig mit meinem Buch daneben. Ehrlich gesagt hab ich es genossen und die Menschen um mich herum belächelt, die selbst im Urlaub völlig in ihrer Onlinewelt abtauchen. Selbst einen Mönch in meinem Meditationstempel habe ich mit seinem Smartphone erwischt! Natürlich weiß ich nicht, ob diese Leute auch alle nur ganz banal kommuniziert haben, dennoch hat mich der Umfang der iPad & Co. User doch sehr schockiert. Seit meiner letzten großen Reise vor zwei Jahren hat sich wirklich viel verändert und nicht nur unser Alltag sondern auch das Reisen ist multimedialer geworden. Ein paar Mal habe ich es bereut, dass ich mein iPhone zu Hause gelassen habe, denn es hätte mir doch einige Gänge ins Internetcafé erspart aber letztendlich bin ich doch froh, da ich somit der Versuchung nicht komplett erlegen bin 😉

keep calmIn the end all that matters is self-control

Wie beim Thema Sport ist uns wohl auch beim Thema Facebook unser innerer Schweinehund im Weg. Irgendwie wissen wir doch alle, dass es nicht normal ist, unser Leben ständig zu „präsentieren“ und dass es nicht gesund sein kann, so viel Zeit online zu verbringen. Aber was früher der Fernseher war ist nun halt das Smartphone. Wenn wir uns darüber bewusst sind, dann ist schon mal der erste Schritt getan und wenn wir uns wirklich weniger im Netz aufhalten wollen, dann ist das letztendlich eine Frage unseres Willens und Durchhaltevermögens.

Doch wie können wir unseren Internetkonsum reduzieren? Eine Möglichkeit, um nicht ständig verleitet zu werden wäre, die Facebook oder auch andere Apps vom Handy zu löschen. Aber um das Problem bei der Wurzel zu packen, ist es wohl effektiver, sein Leben mit anderen Aktivitäten, Hobbies und realen Freunden zu füllen. Wer sich aber nicht nur „ablenken“ möchte, sondern lernen will, Zeit mit sich selbst verbringen zu können, dem kann ich Yoga und Meditation sehr ans Herz legen. Denn wenn wir vielleicht auch nicht komplett auf Facebook & Co. verzichten können und müssen, kann mehr Achtsamkeit in unserem Leben uns dennoch immer wieder in die nötige Balance bringen, wenn wir mal wieder zu viel online unterwegs waren.

Ich bin gespannt wie ihr das seht. Habt ihr Tipps oder vielleicht schon Erfahrungen mit dem Thema gemacht? Oder ist es euch egal wie viel Zeit ihr offline und online verbringt, weil es einfach schon so ein fester Bestandteil eures Lebens geworden ist?

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